[icon_timeline][icon_timeline_feat time_title=“Vorgeschichte“]

Aus dem Gründungsprotokoll des Touristenverein „Die Naturfreunde” Hofheim a. T. vom 16. 6. 1946 [s.u.] geht hervor, dass sich der neu gegründete Verein als Nachfolger des Wanderclubs Alpenrose betrachtet, der nachweislich in den 1920er und 1930er Jahren in Hofheim aktiv war. Außer Kurzberichten und Kleinanzeigen in der Hofheimer Zeitung ist mir von diesem Wanderclub bisher nichts bekannt. Vermutlich wurde er Anfang der 1920er Jahre als Arbeiterverein und Gegenpol zum bürgerlichen Taunusclub Hofheim gegründet, ähnlich wie der Turnverein Vorwärts als Gegenpol zum TV 1860 oder der Arbeitergesangverein Liederblüte als Gegenpol zur Concordia.

Wann der Wanderclub Alpenrose gegründet wurde, ist bisher nicht bekannt. Bestanden hat er vermutlich bis 1945, d. h. bis die Besatzungsmacht USA alle Vereine verboten hat; sie mussten zum Weiterbestehen von der Militärregierung neu genehmigt werden. Aus der Hofheimer Zeitung von 1933 geht hervor, dass sich der Wanderclub nicht nur dem Wandern und der Jugendarbeit widmete, sondern auch der Mandolinen-Musik und dem Theater. Für Sonntag, den 19. November 1933 wurde z. B. das „diesjährige Mandolinen-Konzert mit Theaterveranstaltung” im „Frankfurter Hof” angekündigt. Namen von Mitgliedern des Wanderclubs werden in der Hofheimer Zeitung nicht genannt.

Nach der „Machtergreifung” durch die Nazis im Januar 1933 wurden die meisten Vereine der Arbeiterbewegung verboten oder sie lösten sich selber auf, damit ihr Besitz nicht beschlagnahmt wurde. So verschwanden in Hofheim 1933 u. a. der Arbeitergesangverein Liederblüte und die „Freie Turn- und Sportgemeinde”. Vereine, die weiterbestehen wollten, mussten sich dem neuen Regime anpassen und wurden „gleichgeschaltet”. Das bedeutete u. a., dass die demokratische Vereinskultur mit einem gewählten Vorstand als Vereinsführung abgeschafft und das Führerprinzip vorgeschrieben wurde. Offensichtlich hat sich der Wanderklub Alpenrose wie z. B. auch der TV Vorwärts, der TV 1860 oder die Musikgesellschaft Lyra gleichschalten lassen. Die Anzeigen der Alpenrose in der Hofheimer Zeitung sind ab Juli 1933 mit „Der Führer” gezeichnet. Darin wird 1933 zur Teilnahme der Mitglieder an den von den Nazis inszenierten Veranstaltungen aufgerufen, im Juli zum Fackel- und Festzug des Krieger- und Militärvereins, im September zum Erntedankfest, im Oktober zum Fackelzug anlässlich der Handwerkerwoche und im November zum Aufmarsch der Vereine und Verbände zur „nationalen Kundgebung”, die landesweit anlässlich des Austritts Deutschlands aus dem Völkerbund veranstaltet wurde.

Vermutlich hat diese „Vorbelastung” aus der Nazi-Zeit eine Rolle dabei gespielt, dass 1946 in Hofheim nicht die Wiedergründung der doch traditionsreichen Alpenrose bei der Militärregierung beantragt wurde, sondern die Neugründung eines Touristenvereins „Die Naturfreunde”. Natürlich spielte auch eine Rolle, dass die Naturfreunde in Deutschland eine bestehende, eher „linke” Großorganisation war, die schon viele Einrichtungen für die Wanderbewegung hatte (Naturfreundehäuser etc.).

(Text von Dr. Dieter Reuschling)

[/icon_timeline_feat][icon_timeline_feat time_title=“Juni 1946: Gründung des Touristenvereins „Die Naturfreunde”, Hofheim a/Ts“ heading_tag=“h4″][/icon_timeline_feat][icon_timeline_item time_title=“16.06.1946: Protokoll der Gründungsversammlung“]Nach öffentlicher Bekanntmachung im Hofheimer Anzeigeblatt hielten wir im Gasthaus Zu den Vier Jahreszeiten eine Zusammenkunft ab und gründeten den Touristenverein Die Naturfreunde Hofheim a/Ts. Anwesend waren 7 Personen: 1. Wilhelm Hilsbos, 2. Arno Becker, 3. Dietrich Funk, 4. Karl Wiegand, 5. Franz Köhler, 6. Adam Veit, 7. Fritz Messer.

Genosse Wilh. Hilsbos, der die nötigen Vorarbeiten geleistet hatte, gab eine kurzen Bericht hierüber und gab die Satzungen der Naturfreude, die er von Gen. Gutberlet von den Höchster Naturfreuden erhalten hatte, bekannt. Dieselben wurden einstimmig gutgeheissen. Es folgte nun in geheimer Wahl die Wahl des 1. Vorsitzenden und des Kassierers. Zum 1. Vorsitzenden wurde Wilh. Hilsbos und zum Kassierer Dietrich Funk gewählt.

Dem 1. Vorsitzenden wurde nun der Auftrag erteilt den neuen Verein bei der Kreis-Militärbehörde und dem Bund der Naturfreunde anzumelden. Da die meisten Mitglieder dem früheren Wanderklub Alpenrose angehörten, wurde beschlossen alles noch vorhandene Inventar u. Bargeld in den neuen Verein zu übernehmen; denn alle Vereine von früher waren von der Militärregierung verboten und mussten neu gegründet werden.

Der Monatsbeitrag wurde auf Eine Mark festgesetzt und von Gen. Funk für die Monate Juni und Juli gleich kassiert. Ferner wurde beschlossen jeden Samstagabend das zum Vereinslokal gewählte Gasthaus Zu den Vier Jahreszeiten zu besuchen und das gemütliche Beisammensein sowie das Mandolinen- u. Guittarenspiel zu fördern und zu pflegen. Nach gemütlichem Beisammensein und gegenseitigem Versprechen, dass jeder für den neuen Verein wirbt und Ihn nach bestem Wissen vertritt, schlossen wir die Gründungsversammlung.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“17.08.1946: Erste Mitgliederversammlung“]Aus dem Protokoll:

Der Vorsitzende Gen. Hilsbos eröffnete die Versammlung um 8:45.
Zur Ergänzung des Vorstandes wurde als Schriftführer Karl Wiegand und als Wanderwart Karl Becht gewählt. Es wurde beschlossen für neu eintretende Mitglieder 1 M Aufnahmegebühr zu erheben. Für Anschlussmitglieder wurde der Monatsbeitrag auf 0,50 M festgelegt. Ansonsten wurde beschlossen wider an Samstagabenden Musikübungsstunde abzuhalten.
Für Sonntag den 18. 8. wurde eine Wanderung nach Langenhain beschlossen. Abmarsch 14 Uhr vom Vereinslokal.

[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“23.11.1957: Bunter Abend“][/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1988/89: Spende für die Treppe zur Kapelle“][/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“Weitere Inhalte folgen“][/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“2017: Reaktivierung“]Nachdem die Aktivitäten des Vereins etwas eingeschlafen waren, was auch der Altersstruktur der Mitglieder geschuldet war, fand sich 2017 eine neue Gruppe Menschen zusammen, um Verein und Gelände zu reaktivieren. Zu diesem Zeitpunkt war zu befüchten, dass das Nutzungsrecht des NaturFreunde-Geländes am Kapellenberg wegen Inaktivität erlischt. Also machten sich die Freunde auf, das Gelände aufzuräumen und die Schutzhütte zu sanieren.

Mit großen Motivation und viel Arbeit (siehe auch Seite Schutzhütte) gelang es schließlich. Endlich konnte zum Beispiel der traditionelle Frühschoppen im Hofheimer Stadtwald wieder stattfinden.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“Heute“]Der Verein lebt und immer mehr Aktivitäten finden statt. Machen Sie sich ein Bild davon auf dieser Homepage.[/icon_timeline_item][/icon_timeline]